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Resilienz – Krisen meistern kann man lernen

Georges Althaus
Georges Althaus
Resilienz: dieses elegante Fremdwort bezeichnet die innere Widerstandskraft unserer Seele, unsere psychische Stärke, wie wir mit Belastung und Druck in unserem komplexen Umfeld umgehen und wie wir Krisen bewältigen. Und das Gute: Resilienz können Sie lernen.

Die Hektik im Alltag nimmt zu, der Druck am Arbeitsplatz ebenso, die Unübersichtlichkeit der Welt wird grösser. Die innere Balance ist geschwächt. Kommt es dann zu einer echten Krise, werden wir in unserem Fundament erschüttert, unsere Identität gerät ins Wanken. In solchen Situationen kommt es sehr darauf an, wie Sie die Krise annehmen, mit ihr umgehen und wie Sie wieder aus ihr hervorgehen. Es geht um die Frage, wie resilient sind wir.

Bewusst durch Krisen navigieren

Resilienz (lateinisch für abprallen, nicht haften bleiben) ist unsere innere Stärke, unser psychisches Immunsystem. Ein Mensch mit einem guten Mass an Resilienz lässt sich von einer widrigen Situation oder von belastenden Lebensumständen nicht unterkriegen. Das heisst aber nicht, dass wir die Krise nicht an uns herankommen lassen. Vielmehr nehmen wir diese Störung bewusst wahr, ordnen sie ein und versuchen, aktiv mit ihr umzugehen und sie positiv zu verarbeiten. So wird die Widrigkeit zu einer Chance, an der wir wachsen kann.

Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen. - Max Frisch

Psychologische Schutzfaktoren stärken

Resilienz beginnt im Kopf. Schon alleine die Bereitschaft, sich einer kritischen Situation zu stellen und ihr nicht auszuweichen, stärkt die eigenen Widerstandsfaktoren. Und es gibt weitere Säulen, auf denen eine gesunde und wirksame Resilienz aufbaut und die jeder gezielt fördern kann. Dazu zählen

 

  • Optimismus: «Ich pflege eine zuversichtliche und lebensbejahende Grundeinstellung.»
  • Akzeptanz: «Gegen Unabänderliches kämpfe ich nicht an, sondern ich akzeptiere es.»
  • Selbstwirksamkeit: «Ich bin innerlich überzeugt, dass ich Einfluss nehmen kann.»
  • Verantwortlichkeit: «Ich bin nicht Opfer und kann die Krise bewältigen.»
  • Soziales Netzwerk: «Ich gestalte Beziehungen und hole mir Verständnis und Rückhalt.»

Wenn es uns gelingt, Problemen und Krisen mit dieser positiven emotionalen Haltung zu begegnen, dann gelingt es uns auch, mit Druck, Veränderungen, Ungewissheiten und Rückschlägen im Leben umzugehen. So lernen wir, daraus eine positive Erfahrung zu ziehen und gehen am Ende gestärkt aus der Krise hervor.

 

Resilienz in Unternehmen

Auch in Unternehmen sind Stress, Unsicherheit und Umbrüche allgegenwärtig. Und genau gleich wie ein Mensch als Individuum kann auch ein Unternehmen auf diesen Druck mit resilientem Verhalten reagieren.

 

Dabei soll die Unternehmung schon prophylaktisch - also bereits vor Eintreten einer Störung – darauf hinarbeiten, dass die Unternehmenskultur auf Offenheit und Dialog setzt. Und wenn dann der grössere Umbruch oder gar der Krisenfall eintritt, kann ein resilienter Betrieb mit einer gewissen Gelassenheit reagieren. Wichtig ist, dass die Mitarbeitenden möglichst frühzeitig kommunikativ eingebunden und auf den Änderungsprozess vorbereitet werden.

 

In einem gewissen Sinn funktioniert eine Unternehmung ähnlich wie ein Individuum – und umgekehrt: für beide ist es wichtig, sich in ruhigen Zeiten ein resilientes Verhalten anzutrainieren. Denn die nächste Störung kommt bestimmt. Es fragt sich nur: wann?

Resilienz auf allen Kanälen

Visana setzt sich gezielt für die Stärkung der Resilienz ein. In ihren «Flashlights» (www.visana.ch/flashlights), die sich mit der Stärkung der psychischen Gesundheit befassen, finden Sie Unterlagen für Führungskräfte und Mitarbeitende zum Thema Resilienz. Zudem bietet Visana nächstes Jahr neu das Seminar «Resilienz fördern» an. Das Seminarprogramm finden Sie auf www.visana.ch/bgm

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